Rechenschwierigkeiten
Beratungsthema
Vielen Kindern gelingt der Erwerb der Grundrechenarten sowie die Einsicht in mathematische Zusammenhänge im schulischen Alltag nahezu problemlos. Es gibt jedoch auch Schülerinnen und Schüler, die hierbei große Schwierigkeiten zeigen.
Woran erkennt man rechenschwache Kinder?
Häufige Auffälligkeiten sind:
- Fehler beim Zählen (z.B. …41, 42, 43, 45…)
- Verfestigtes zählendes Rechnen
- Einseitiges Zahlverständnis
- Fehlendes Operationsverständnis
- Mangelndes Stellenwertverständnis (z.B. fünfundzwanzig -> 52)
Um fehlerhafte oder unvorteilhafte Lösungsstrategien erkennen und entsprechende Fördermaßnahmen ableiten zu können, ist neben der Sichtung der Arbeitsergebnisse vor allem die Betrachtung der ablaufenden Prozesse wichtig. Hierzu eignet sich vor allem die Beobachtung beim Rechnen und das Gespräch über das Vorgehen.
- Wie hast du gerechnet?
- Was hat dir geholfen?
- Hast du ein Hilfsmittel verwendet?
- Zeige mir deinen Rechenweg mit Material
- etc.
Wie können sie gefördert werden?
Mögliche Fördermaßnahmen und sinnvolles Material sollte entsprechend des aktuellen, individuellen Lernstandes des Schülers/ der Schülerin ausgewählt werden.
Weitere hilfreiche Informationen zum Thema finden sich in der Broschüre „Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnenlernen – So unterstützen Lehrkräfte in der Grundschule“ des ISB Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung München
Unter anderem finden Sie hier:
Eine Auswahl an geeigneten Übungsformen zu den verschiedenen Fehlerschwerpunkten
- Geeignete didaktische Materialien
- Hinweise zur stufenweisen Ablösung vom Material: Vier-Phasen-Modell: Vom konkreten zum gedanklichen Handeln
Wer kann unterstützen?
Schulische Unterstützungssysteme
- Lehrkräfte sind erste Ansprechpartner bei Problemen. Sie kennen die Stärken und Schwächen ihrer Schüler und können Übungsmöglichkeiten aufzeigen.
- Förderlehrkräfte bieten z.B. differenzierte Förderung von Schülergruppen an oder unterstützen im Klassenverband
- Beratungslehrkräfte, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen haben unter anderem die Möglichkeit Testverfahren zur Feststellung von Rechenschwäche durchzuführen, Unterstützungsmöglichkeiten im schulischen und außerschulischen Bereich aufzuzeigen und einer Vernetzung der Fachdienste herzustellen
- Förder- und Beratungsstellen für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten im Lernen von Mathematik
- führen Diagnosegespräche zur Feststellung des konkreten Förderbedarfs,
- bieten (Einzel-) Förderung außerhalb des Unterrichts an und
- beraten Eltern und Lehrkräfte.
Förderstelle Rechenschwäche in der Stadt Nürnberg: adelmann@foema-mfr.de
Unter bestimmten Voraussetzungen kann in manchen Fällen auch ein Anspruch auf Eingliederungshilfe durch die Kinder- und Jugendhilfe z.B. in Form einer Dyskalkulietherapie vorliegen. Hierüber entscheidet nach Prüfung alleine das zuständige Jugendamt.